Anja von Goldröschen haben wir zum ersten Mal bei einem Dienstleister-Stammtisch in Dortmund getroffen, wo wir auch Kerstin und Paul von ROCKSTEIN fotografie zum ersten Mal getroffen haben. Als sie uns von ihrem Porzellanverleih erzählt hatte waren wir sofort fasziniert. Mittlerweile bietet Goldröschen nicht nur einen Porzellan- und Dekoverleih an, sondern ist gleichzeitig auch als Traurednerin tätig. Grund genug sie zu besuchen und etwas mehr über die exklusive Trau- und Tischkultur zu erfahren.
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Im Interview mit Anja Happe von Goldröschen
Auf deiner Webseite steht „exklusive Trau- und Tischkultur“. Was können wir darunter verstehen?
Ursprünglich habe ich im Jahr 2015 mit dem reinen Porzellanverleih angefangen. Wir hatten unsere eigene Winter-Hochzeit tatsächlich in einer urigen Scheune und mussten von der Deko über das Mobiliar bis hin zu dem Porzellan alles selber organisieren. Durch meinen damaligen Beruf als Senior Produkt Manager für den gedeckten Tisch bei einer der ältesten Traditionsmarken Deutschlands war mir insbesondere die Tischkultur schon zu diesem Zeitpunkt eine absolute Herzensangelegenheit. Wir haben also aus ganz Deutschland das schönste Porzellan zusammengesammelt und ein wunderbares Kuchenbuffet aufgebaut.
Die Traukultur, nämlich Brautpaare als Hochzeitsrednerin zu begleiten, ist im Laufe der Jahre eben durch meine Brautpaare entstanden. Denn immer öfter wurde ich nach der passenden Deko für die Trautische gefragt, die in der Planung leider oft vergessen werden. Und ehe ich mich versah, hat mich eine Braut quasi dazu „verhaftet“ ihre Trauzeremonie durchzuführen. Es war für mich quasi Liebe auf die erste Trauung.
Was können Brautpaare bei dir im Rahmen des Goldröschen Porzellan- und Dekoverleihs bekommen?
Bei mir gibt es tatsächlich nur altes Porzellan welches bereits ein wunderbares erstes Leben hatte und keine Neuware. Das jüngste Sammelgedeck ist ungefähr von 1970. Ich habe unter anderem auch noch ein ganz altes Grammophon, das ist etwa 80 Jahre alt. Falls noch jemand passende Schallplatten dazu hat, würde ich mich übrigens wahnsinnig freuen, wenn er oder sie mich kontaktiert. Mich würde brennend interessieren, ob das Grammophon noch funktionstüchtig ist. Auch eine Schreibmaschine von 1930 vorhanden, welche noch ohne Probleme funktioniert und gerne als Gästebuch genutzt wird. So wird aus jeder auf der Schreibmaschine geschriebenen Seite am Ende ein Gästebuch gebunden. Bei mir passt auf den ersten Blick also nichts zusammen, der berühmte Mix & Match. Aber genau das macht diesen den Charme aus. Original-Historische Ware, welche bereits ein erstes Leben hatte.
Neben dem Porzellan- und Dekorationsverleih bist du als Hochzeitsrednerin tätig. Wie ist der Weg vom ersten Kontakt bis hin zur fertigen Rede?
Dabei begleite ich die Paare von der ersten Anfrage, die oft schon über ein Jahr vorher bei mir ein flattert – bis hin zur Trauzeremonie.
Nur den wenigsten Paaren reicht in der heutigen Zeit die eher nüchterne Hochzeit im Standesamt. Viele Brautpaare möchten aber auch nicht unbedingt kirchlich heiraten und entscheiden sich daher für eine freie Trauung. Ganz wichtig ist mir dabei ein persönliches erstes Treffen. Denn nur wenn man sich bei einem Kaffee direkt in die Augen schaut, kann man meiner Meinung nach feststellen, ob genügend Sympathie auf beiden Seiten vorhanden ist. Denn die Brautpaare müssen sich mir gegenüber ja sehr öffnen und ich erfahre so gut wie alles über sie, ihre Lebens- und Liebesgeschichte.
Nach dem Treffen haben die Paare eine Woche Zeit sich zu entscheiden, ob sie mich für ihre Trauung buchen möchten. Sofern sie sich für mich entscheiden, findet dann das eigentliche Traugespräch statt. Dieses dauert meistens mindestens 2-3 Stunden, denn bei jedem persönlichen Gespräch erfahre ich natürlich wahnsinnig viele Geschichten über das Brautpaar. Dies ist mir auch wichtig, denn nur so kann ich die Traurede perfekt und individuell für das jeweilige Paar erstellen und ein Gefühl für jedes Paar entwickeln. Dabei müssen die Brautpaare mir auch vertrauen, denn sie erzählen mir auch oft viele sehr persönlichen Geschichten, die wir dann in gemeinsamer Absprache mit in die Trauung einbinden oder auch weglassen können. Denn es ist wahnsinnig wichtig, dass sich beide Partner wohl fühlen in der Trauzeremonie und nicht befürchten müssen, dass es gleich peinlich werden könnte.
Im Anschluss an das Traugespräch schreibe ich ganz spießig ein sogenanntes Gesprächs-Protokoll, das ich den Paaren auch zur Prüfung zuschicke. Sind alle Daten richtig notiert? Sind die verwandtschaftlichen Verhältnisse alle korrekt und viele weitere Details gilt es dabei zu überprüfen. Die Paare haben dadurch auch eine gewisse Form der Sicherheit, denn sie können prüfen ob sich alles in die richtige Richtung entwickelt. Dabei können sie mir natürlich auch gerne mitteilen, wenn eine bestimmte Geschichte oder Anekdote auf keinen Fall in der freien Trauung einfließen soll. Darauf basierend entwickle ich dann ein Trau-Konzept, welches ich mit den Paaren gemeinsam bespreche. In dem Trau-Konzept finden sich detaillierte Vorschläge für den Ablauf der Zeremonie, die Gäste, die eingebunden werden sollen und die Rituale, die verwendet werden sollen. Den meisten Paaren fällt es leichter, sich für einen finalen Ablauf zu entscheiden, wenn sie einen genauen Ablaufplan in den Händen halten. Am Ende steht dann das fertige Konzept und die Rede für die Trauung von Braut und Bräutigam.
Hast du für unsere Leser, die gerade auf der Suche nach einem Trauredner sind, den einen oder anderen Rat?
Es gibt unendlich viele verschiedene Ansätze für eine freie Trauung. Und dabei gibt es kein richtig oder falsch, sondern ein gefällt uns oder passt nicht zu uns.
Am Anfang steht aus meiner Sicht die Frage, warum sich das Paar für eine freie Trauung entschieden hat. Was ist ihnen wichtig und welche Elemente sollten unbedingt mit dabei sein. Sollen in der eigenen Trauzeremonie vielleicht doch kirchliche Elemente eingearbeitet werden oder außen vor bleiben. Dann wäre ein freier Theologe die richtige Wahl. Es gibt so viele unterschiedliche Arten die Trauung zu zelebrieren, wie es unterschiedliche Paare gibt. Und genau aus diesem Grund ist ein persönliches Treffen mit dem Trauredner aus meiner Sicht eine Grundvoraussetzung. Nur hier wird das Paar feststellen, ob der Redner „gleich tickt“ und sie sich dort gut aufgehoben fühlen. Darüber hinaus sollte auch immer ausreichend Bedenkzeit eingeräumt bekommen und keine klassischen „Haustürgeschäfte“ direkt beim Kennenlernen abschließen zu müssen. Außer natürlich, der Funke springt sofort über, was tatsächlich auch oft passiert.
Ein weiterer Punkt ist das sogenannte „Trauredner-Casting“. Meiner Erfahrung nach, bringt es eher mehr Unsicherheit als alles andere, wenn sich das Paar mit mehr als 3 Rednern trifft. Besser ist es, im Vorfeld anhand der Internetauftritte, sozialen Medien oder Empfehlungen von Freunden und Familien zu selektieren und sich im Vorfeld genaue Gedanken dazu zu machen, wie und mit wem ich die Trauung durchführen möchte. Das fängt schon mit der Frage an, ob ich lieber einen Mann oder eine Frau als Trauredner möchte, lieber jemanden in meinem Alter oder einen erfahrenen Menschen, lieber eine lustige Trauung oder etwas Klassisches. Diese Liste lässt sich natürlich endlos weiterführen.
Nachdem alle persönlichen und organisatorischen Fragen geklärt sind, sollte auch der Endpreis für die freie Trauung feststehen. Jeder Trauredner hat da sein eigenes Konzept, und das sollte im Vorfeld transparent kommuniziert werden. Danach steht einer wunderschönen freien Trauung, die genau nach den Vorstellungen und Wünschen der Braut und des Bräutigams gefeiert wird, nichts mehr im Wege.
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