Mit einem Ehevertrag ist ein privatrechtlicher Vertrag zwischen zwei Eheleuten gemeint. In diesem Vertrag werden individuelle Regeln rund um die Ehe, aber vor allem für den Fall einer eventuellen Scheidung festlegt, die von der gesetzlichen Regelung abweichen. Doch welche Vorteile und welche Nachteile kann ein Ehevertrag mit sich bringen? Und wer sollte generell einen Ehevertrag abschließen? Dies möchten wir euch in diesem Beitrag verraten.
Zunächst ein wichtiger Hinweis ganz am Anfang: Ein Ehevertrag ist nach deutschem Recht nur wirksam, wenn er notariell beurkundet wird! Wenn ihr euch für einen Ehevertrag entscheidet, fällt also der Gang zum Notar an, der als unparteiischen Berater für euch tätig ist. Der Vertrag kann dabei vor, aber auch noch während der Ehe geschlossen werden, wie ihr auf Wikipedia nachlesen könnt. Dort wird auch beschrieben, welcher Inhalt üblicherweise in einem Ehevertrag zu finden ist.
Wenn ihr heiratet, habt ihr übrigens so oder so einen Ehevertrag. Damit meinen wir nicht den Bund zwischen Mann und Frau, sondern die ganz normalen vom Gesetz vorgegebenen Regelungen. Da ihr ohne einen individuellen Ehevertrag nichts „anderweitiges“ beschlossen habt, gelten bei einer möglichen Scheidung die ganz normalen gesetzlichen Maßstäbe.
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In diesem Beitrag findest du
Wann macht ein Ehevertrag Sinn?
Bei der Planung einer Hochzeit gibt es ganz bestimmt schönere Themen, als der Ehevertrag. Doch manchmal macht es Sinn vor der Hochzeit über einen Ehevertrag zu reden. Ohne einen individuellen Ehevertrag lebt ihr als Mann und Frau in einer so genannten Zugewinngemeinschaft. Alles was ihr vor der Ehe hattet, gehört euch. Alles was ihr während euer Ehe „zugewinnt“, wird bei einer Scheidung zu gleichen Teilen auf die Personen aufgeteilt. Dabei möchten wir aber natürlich nicht verheimlichen, dass wir keine Juristen sind. Daher sollte im Fall der Fälle alles natürlich noch einmal von euch selbst geprüft werden.
Die Aufteilung von dem Zugewinn kann manchmal kritisch sein, beispielsweise wenn einer eine eigene Firma besitzt. Im Laufe der Jahre hat sich die Firma ganz bestimmt toll entwickelt, wenn dann aber plötzlich der Firmenwert zur Hälfte ausbezahlt werden muss, kann dies in manchen Fällen das Ende der Firma bedeuten.
Aber auch wenn einer der Partner deutlich mehr verdient als der andere, oder einer von Beiden ein Haus oder ähnlich erben würde, macht ein Ehevertrag manchmal Sinn. Das geerbte Haus muss bei einer Scheidung zwar (wahrscheinlich) nicht zur Hälfte abgegeben werden, die Wertsteigerung der Immobilie hingegen schon.
Vorteile & Nachteile von einem Ehevertrag
Lange haben wir uns Gedanken um die Vor- und Nachteile von einem Ehevertrag gemacht. Unsere Liste ist allerdings nicht wirklich lang geworden. Unserer Meinung nach liegt der größte Vorteil von einem Ehevertrag darin, dass bei einer Scheidung alles (im besten Fall) für beide Seiten fair bleibt. Beide Seiten wissen ganz klar, was bei einer Scheidung geregelt und vereinbart ist.
Auf der anderen Seite ist der Abschluss von einem Ehevertrag alles andere als romantisch und natürlich mit Bürokratie verbunden. Der Ehevertrag muss natürlich geschrieben und auch zusätzlich noch vom Notar beurkundet werden. Dies ist selbstverständlich mit Kosten verbunden.
Warum wir keinen Ehevertrag haben
Für uns war ein Ehevertrag ehrlich gesagt nie ein Thema, was wahrscheinlich daran liegt, dass wir bereits viele Jahre zusammen waren, bevor der Heiratsantrag kam. Für uns war schon vor der Hochzeit klar, dass wir eine gemeinsame Familie gründen möchten und das wir wirklich perfekt zueinander passen. Auch haben wir beide in etwa die gleichen Vermögenswerte, sodass wir auf einen Ehevertrag verzichteten.
Die Frage ob ein Ehevertrag abgeschlossen werden sollte, ist so unglaublich individuell, dass wir euch keine Checkliste oder ähnliches anbieten können. Jedes Paar muss die eigene Situation abwägen und für sich selbst entscheiden, ob so ein Vertrag Sinn macht oder nicht.
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